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Spot an!

Spot an!

Technik für alle in den Siebzigern
14.05. - 31.10.2023

Herzlich willkommen in den Siebzigern!

Ob Kind der Boomer-Generation oder Generation Z: Das Jahrzehnt zwischen 1970 und 1980 fasziniert, elektrisiert und polarisiert. Bei uns steht es dieses Jahr im Fokus, denn wir feiern ein Jubiläum mit Ihnen. Seit 1973 haben wir für Sie geöffnet.

Pünktlich zum Jubiläum geht es in die digitale Welt mit vielen Objekten, Bildern und Informationen aus der Ausstellung „Spot an. Technik für alle aus den Siebzigern“: Ein Angebot für alle, die schon im Museum waren und noch mal genauer hinschauen möchten –  aber auch für die, die noch nicht da waren und neugierig sind.

Zeitreise

Zum Auftakt unseres Jubiläumsjahrs geht es hier zurück in das Museum der Siebziger!
Am 1. Mai 1973 öffnete das Museum offiziell seine Tore. Die Fotos aus der Aufbauzeit und dem Eröffnungsjahrzehnt vermitteln einen guten Eindruck davon, wie sich das Museum entwickelte und wie es in die Siebzigern im Mäckingerbachtal aussah. Vieles wirkte ganz neu und überall gab es noch Baustellen. Die Fotos laden zum Vergleich mit dem heutigen Gelände ein.

1961

Mäckingerbachtal

Als das Museum am 22. Juli 1960 gegründet wurde, standen nur am Talanfang Häuser, im Tal selbst lagen zwei Bauernhöfe. Das Gelände war wegen dieser dünnen Besiedlung, aber auch aufgrund seiner landschaftlichen Voraus­setzungen ausgewählt worden: Hier war es möglich, mit vorhandenen Bachläufen umfang­reiche Stauanlagen zu gestalten.

um 1961

Mäckingerbachtal

In der Nahaufnahme ist der Hof Arens (rechts) zu erkennen, der noch heute im Gelände steht und privat vermietet ist. Ein zweiter Hof stand auf dem Gelände des heutigen oberen Betriebsteichs. Er musste für das Museum abgerissen werden.

Das Tal wurde bis zur Museumsgründung landwirtschaftlich genutzt. Zeitweise wurde außerdem Kupfer in der Zeche Julie abgebaut.

um 1965

Wilhelm Claas und Fritz Helmut Sonnenschein

Baurat Wilhelm Claas (1885 – 1966) (rechts) war der wichtigste Ideengeber für ein Museum für technische Kulturdenkmale in Hagen. Prof. Dr. Fritz Helmut Sonnenschein (1922 – 2004) befasste sich seit 1960 mit dem konkreten Aufbau, 1963 wurde er zum Museumsdirektor ernannt. Beide stehen vor der Windmühle Janwlecke, die als erstes Gebäude im Freilichtmuseum errichtet wurde.

1966

Erste Werkstatt

Selbst für Kenner des Museums ist es nicht leicht zu sagen, welches Gebäude diese erste, kleine Hütte vielleicht sein mag. Es handelt sich um die Kleineisenschmiede aus Epscheid bei Breckerfeld.

Die Aufnahme macht deutlich, wie die ersten Werkstätten in die grüne Landschaft gesetzt wurden.

1968

Bau des Zinkwalzwerks

Das Walzgerüst des Zinkwalzwerkes und sein fast vier Meter hohes Wasserrad zählen zu den besonders interessanten technischen Kulturdenkmalen im LWL-Freilichtmuseum Hagen. Sie haben so gewaltige Dimensionen, dass das Gebäude sinnvollerweise um sie herum errichtet wurde.

1973

Eröffnungsfeier am 30. April 1973

Die offizielle Eröffnung des Museums fand mit Prominenz am Vorabend des Tags der Arbeit im heutigen Gebäude für moderne Werkstätten statt. Zu sehen ist u. a. Liselotte Funcke aus Hagen, die damalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages (zweite von rechts).

Faltblatt mit Plan und Gebäuden

Eins der ersten überlieferten Faltblätter aus dem Museum: Rund um den Plan sind Fotos der damals bereits zugänglichen Gebäude angeordnet. Eine Übersicht, welches Gebäude sich hinter den Nummern auf dem Plan verbirgt, findet sich auf der Rückseite.

„Teich V“

Im Eröffnungsjahr werden mit Bagger und Kran die Spundwände für „Teich V“ errichtet, um die Hombecke zum Betriebsteich aufstauen und Wasserräder antreiben zu können. Dafür war zuvor ein Bauernhof abgerissen worden.

Im Hintergrund sind der Sensenhammer und der Betriebsteich am Schmiedebereich zu erkennen.

um 1973

Blick auf den mittleren und den oberen Museumsbereich

Auch nach der Eröffnung 1973 glich das Gelände noch eher einer Baustelle. Viele Gebäude standen zwar schon, aber es fehlten vor allem noch die Betriebsteiche.

Auf diesem Foto aus Privatbesitz ist eine Erläuterungstafel zu sehen, mit der sich die Besucher:innen das Museum erschließen konnten.

Sensenhammer

Sauber und aufgeräumt wirkt das Innere des Sensenhammers in den Jahren nach der Eröffnung noch. In den vergangenen vierzig Jahren hat die Arbeit der Sensenschmiede dort wieder eine Werkstattatmosphäre geschaffen, zu der heute auch Schmutz und Staub gehören.

Blick auf die Drahtzieherei

Links ist die Sägemühle zu erkennen, rechts ist noch viel Platz: Die Papiermühle nach einem Vorbild aus Iserlohn wurde erst 1978 eingeweiht.

Blick in die Sägemühle Gielau

Die Sägemühle ist bereits funktionstüchtig eingerichtet. In der Aufbauphase wurde mit dem Horizontalgatter Holz für die vielen Gebäude des Geländes gesägt. Heute ist sie ein Vorführbetrieb, in dem noch immer Holz für den Einsatz im Museum gesägt wird.

Tabakfabrik

Mit ihrer kräftig gelben Farbe und den fremd anmutenden Verzierungen an der Fassade ist die Tabakfabrik eines der markantesten Gebäude im Museumsgelände und eines der beliebtesten Fotomotive. Im oberen Museumsbereich war sie ein Vorposten, sie wurde bereits 1971 fertiggestellt.

Seilerei

Mit seiner imposanten Länge von 72 Metern bildete die Seilerei den markanten Schlusspunkt des Museumsbesuchs im oberen Museumsbereich.

um 1974

Blick auf die Schmiedegruppe

Blick auf die Schmiedegruppe in Richtung Norden: Es fehlt noch der heutige Abschluss des Schmiedebereichs, das Rathaus Neunkirchen, das seit 1975 errichtet wurde. Seit 2012 schließt sich daran das Restaurant „Museumsterrassen“ an.

1978

Blick auf den oberen Museumsbereich

1978 befand sich das Museum noch in der Hochphase des Aufbaus, wie die großen Baustellen zeigen. Errichtet wurden die Gebäude größtenteils durch eigene Handwerker, die ihren Standort in den modernen Werkstätten (rechts im Bild) haben.

1970er-Jahre

Brauerei und Gasthof zur Post

Besucher:innen im oberen Museumsbereich: Das Plateau vor dem Gasthof zur Post dient noch als Fläche für das Café. Neben der Brauerei steht der Kran für das Gebäude, in dem heute Senfmühle, Essigbrauerei und Brennerei untergebracht sind.

Charme der Baustellen

Bei der Besuchergruppe, die sich an einer Walze vorbeibewegt, könnte es sich um eine offizielle Delegation handeln. Das Freilichtmuseum war gerade in seiner Aufbauphase aufgrund seiner einmaligen Konzeption Ziel vieler Gruppen aus dem In- und Ausland.

Besucherin

Interessiert betrachtet eine Besucherin eine Winde in der Windenschmiede, die damals noch zugänglich war. Neben der Möglichkeit, die Gebäude auf eigene Faust zu erkunden, bot das Museum bereits 1973 Führungen in „beschränkten Umfang“ nach „rechtzeitiger vorheriger Verein­barung“ an. Daraus sind inzwischen Hunderte von Führungen und Programme pro Jahr geworden.

Spot an! Technik für alle in den Siebzigern

...hieß es bei Ilja Richter seit 1971 in der Kultsendung „Disco“. Bei uns stehen aber nicht Stars und Sternchen im Fokus, sondern die Technik im Alltag der Siebziger. Immer mehr technische Geräte fanden ihren Platz im Leben der Menschen. Es gab Technikbegeisterung, aber auch kritische Themen: Die Ölkrise und der Beginn der Umweltbewegung gehören zu den Siebzigern wie die Prilblume und das orangefarbene Telefon.

Mehr als Technik!

Die Siebziger sind weitaus mehr als Technik. Unabhängig von technischen Neuerungen prägten gesellschaftliche Umbrüche, kultige Mode, Konsum und eine neue Vielfalt das Jahrzehnt. Elf Station greifen diese Themen auf. Verstreut auf unserem Gelände sollen sie die Verbindungen zwischen unseren Werkstätten und den Veränderungen der 1970er-Jahre aufzeigen.

Mode, Technik, Wohlstand. Schmuck in den 1970er-Jahren

18.06. – 31.10.2023

Die 1970er-Jahre waren für das Goldschmiedehandwerk bewegte Jahre: Schmuck stand regelmäßig auf den Wunschlisten zu Geburtstagen und anderen festlichen Anlässen. Viele konnten sich ihn (wieder) leisten. Neue Techniken und Materialien führten zu neuen Formen.