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Arbeitswelt

Konkurrenz Technik?

Nirgendwo trafen Euphorie für und Skepsis gegenüber neuen technischen Geräten so hart aufeinander wie in der Arbeitswelt. Da gab es das Versprechen von leichterer und effektiverer Arbeit. Demgegenüber stand die Angst, gegen neue technische Möglichkeiten und Maschinen nicht bestehen zu können und den Arbeitsplatz zu verlieren.

 

Der Trend ging zur Elektronik, der Steuerung von Maschinen über elektronische Schaltungen. Computer begannen in Büros und Werkstätten eine Rolle zu spielen. Vielfach mussten sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer umstellen: Neue Maschinen bedeuteten neue Anforderungen. Berufe veränderten sich und neue entstanden. Bei vielen Tätigkeiten kam es nun weniger auf Handfertigkeit und Erfahrung an. Stattdessen mussten vielfach mehr und modernere Maschinen bedient oder Daten eingegeben werden. 

 

Ganze Industrien verschwanden aus Westdeutschland und wurden in Länder mit niedrigeren Löhnen verlagert. Auch dabei spielten neue technische Möglichkeiten eine Rolle.

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Anruf mit Farbe

Der Apparat stand in einer Konditorei: Als sie in trendigen Farben modernisiert wurde, gehörte ein Telefon in zeitgemäßem Orange dazu.

Lange Zeit waren Telefone schwarz. Ende der 1960er-Jahre kamen „kieselgraue“ Apparate auf den Markt. Bald war mehr Farbe gewünscht: 1970 startete die Post eine Umfrage. Aus 13 Farben wurden vier ausgewählt. Seit 1972 gab es ockergelbe, lachsrote, hellrotorange und farngrüne Telefone. Lachsrot war kaum gefragt und verschwand bald aus dem Angebot.

Poppige Maschine

Der Trend zu kräftigen Farben erreichte in den Siebzigern auch Schreibmaschinen. Die bekannte „Gabriele“ erhielt 1969 mit einer neuen farblichen Erscheinung auch gleich einen elektrischen Antrieb. Sie war allerdings kein Gerät für das Büro, sondern stand eher in Privathaushalten. Viele junge Frauen bekamen solche Maschinen geschenkt, um für ihren zukünftigen Beruf als Sekretärin zu üben oder sie in der Ausbildung zu nutzen.

Die Maße sind kompakt, mit rund 8 Kilogramm Gewicht war sie aber gar nicht so leicht, wenn es damit mal auf Reisen gehen sollte.

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Elektrisch korrigieren

Die Kugelkopftechnik gab es seit 1961. Mit einem Handgriff ließ sich der Kugelkopf und damit die Schrift austauschen und die Typenhebel konnten nicht mehr verhaken.

Das Besondere: die Korrekturfunktion. Seit Ende der 1960er-Jahre kam die Schrift nicht mehr mit dem Farbband, sondern mit einfach beschichteten Karbonbändern auf das Papier. Die Buchstaben ließen sich so mit der Korrekturtaste fast perfekt wieder abheben. Das Karbonband konnte nur einmal genutzt werden, deshalb war der Einsatz der Maschine relativ teuer und oft Chefsekretärinnen vorbehalten. 

Persönlicher elektronischer Handlungsbeauftragter

Das steckt frei übersetzt in der Abkürzung PET (Personal Electronic Transactor), unter der Commodore 1977 den zweiten weltweit für Privathaushalte bezahlbaren PC auf den Markt brachte. Im Gegensatz zum ersten PC von Apple aus dem Jahr 1976 war er mit Tastatur, Monitor, und Speicher in Form einer Datasette komplett betriebsbereit. 495 Dollar kostete er in den USA. In Deutschland war es der erste Computer, der über den Versandhandel bestellt werden konnte. Der Preis lag 2 999 Mark, später sank er auf 2 000 Mark. Sein Speicher umfasste 8 KB.

Übungsstück mit Zukunft I

Das elektronische Bauteil, ein Dämmerungsschalter, entstand Anfang der 1970er-Jahre in der Meisterschule in Köln. Der Elektroinstallateur musste es nach einem Schaltplan zusammenbauen und löten. Damit tat er sich schwer. Elektronik war für ihn wie für die anderen Teilnehmer des Kurses Neuland. Bis dahin war Schalten mit elektromechanischen Bauteilen üblich. Zwar führten sie auch zur Meisterprüfung so eine Montage durch. Doch in ihrem Berufsalltag spielte die Elektronik erst in den 1990er-Jahre eine größere Rolle.

Kleiner Speicher

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In einem heutigen Smartphone können über 1,3 Millionen Mal mehr Daten gespeichert werden als mit dem ersten Commodore-PC.

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