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Das bisschen Haushalt

Das bisschen Haushalt …

Zum Alltag in den Siebzigern gehörte immer mehr Technik – das war vor allem in den Haushalten an vielen verschiedenen elektrischen Geräten zu sehen. Stetig steigende Löhne sorgten dafür, dass sich immer mehr normal verdienende Menschen solche Haushaltshelfer leisten konnten. Viele Geräte waren orange oder grün. Denn die Gerätedesigner orientierten sich an den Trendfarben der Zeit, um den Absatz zu steigern. 

 

Die Geschlechterrollen waren in der Regel klar verteilt und Hausarbeit war danach Frauensache. Deshalb bediente die Werbung der Hersteller oft das Klischee der „klassischen“ Hausfrau. Es schien so, als könne ihr jede Tätigkeit durch den Einsatz eines raffinierten Geräts erleichtert werden.

 

Doch die vielen Elektrogeräte in den Haushalten brachten auch neue Probleme mit sich: Der Energieverbrauch pro Haushalt stieg kontinuierlich an. In den Jahren 1973 und 1979 führten die Ölkrisen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen vor Augen. Atomkraft erschien als das Allheilmittel. Doch wegen deren Gefahren wuchs Widerstand, der zu einer Bewegung wurde. Zwar werden die letzten Meiler in Kürze abgeschaltet, aber die Energiefrage beschäftigt uns bis heute.

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Unsere Highlights

Kleine Joghurtfabrik

Selbermachen lag in den Siebzigern im Trend – genau wie die Anschaffung neuer Haushaltstechnik. Dieses Gerät im zeitgenössischen Design ermöglicht die Produktion von Joghurt. Passend zur Fitnesswelle kam die gesunde Speise in Mode, war aber verhältnismäßig teuer. Sie ließ sich auch ohne Strom relativ einfach herstellen. Doch die Hersteller sahen einen neuen Bedarf und brachten das elektrische Gerät mit den praktischen Glasbehältern auf den Markt.

Nützlich oder Überflüssig?

Schon in den Siebzigern sorgte der Eierkocher für Diskussionen: Ist es wirklich nötig ein eigenes Elektrogerät zum einfachen Kochen von Eiern zu haben? Bis heute gilt: Die einen sagen so, die anderen sagen so.

Grüne Waschmaschinen aus Westfalen

Nicht alles in den Siebzigern war orange, wie dieses Gerät im für die Zeit ebenfalls typischen Grünton zeigt. Während in den 1960er-Jahren vielerorts Textilien noch in Gemeinschaftswaschküchen gereinigt wurden, zogen ab den 1970er-Jahren Waschmaschinen in die meisten Haushalte ein.

Dieses Modell kommt aus Westfalen. Der Hersteller, die Wilhelm Cordes GmbH & Co. KG, hatte ihren Sitz in Oelde-Lette. 1986 kaufte der ebenfalls westfälische Konkurrent Miele das Unternehmen.

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Führerschein für die Mikrowelle

Mikrowellenherde gab es in deutschen Küchen der Siebziger noch selten. Die Familie eines Mitarbeiters des Mikrowellenherstellers Küppersbusch war 1974 eine der ersten, die ein solches Gerät bekamen. Um das „Hochfrequenzgerät“ in der heimischen Küche in Wattenscheid betreiben zu dürfen, benötigte seine Ehefrau eine behördliche Genehmigung vom Fernmeldeamt der Deutschen Bundespost. 

Heiße Luft aus Strom

Heizen mit Strom war in den 1970er-Jahren sehr beliebt. Da die Energiepreise deutlich günstiger waren als heute, nutzten viele Verbraucher Heizlüfter zum Erzeugen von Wärme. Zahlreiche Kraftwerke produzierten nachts Stromüberschüsse, für die es keine Abnehmer gab. Die neu eingeführten Nachtstromtarife und Nachtspeicherheizungen sollten das Überschussproblem lösen.

Heißluftdusche

Haartrockner oder Heißluftdusche hießen die Geräte die wir heute als Föhn kennen lange. Föhn war ursprünglich nur ein Markenname, der sich mit der Zeit aber als Synonym durchgesetzt hat. In den Siebzigern wurden viele Geräte aus buntem Kunststoff gefertigt, so auch dieser Föhn. Unabdingbar war er für eine der Modefrisuren des Jahrzehnts: Die Föhnwelle. Grundsätzlich war es eine Zeit, in der Frauen ihre Frisuren immer mehr in Eigenregie stylen konnten, statt einmal die Woche zum Friseursalon gehen zu müssen. Dies war vor allem neuen Schnitttechniken zu verdanken, die die Struktur des Haares berücksichtigten. Das Haar sollte so einfach und natürlich in die gewünschte Form fallen.

Wasser sparen!

Durchschnittlich 145 Liter

Unter dem Eindruck der Ölkrise und der Umweltbewegung begannen die Hersteller Geräte zu entwickeln, die energie- und wassersparender funktionierten. Heute benötigt eine neue Waschmaschine rund 50 Liter pro Waschgang.

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